Fulk war kein Mann großer Worte. Er hatte nie viel zu sagen, und wenn, dann waren die Worte weise gewählt.
Nur sehr selten sprach er freu und unbekümmert.
Er hatte sich die Worte sorgfältig zurecht gelegt, sollten sie Lorainne doch Ehre machen.
Aber jetzt war sein Kopf leer. Er wusste nur, Lorainne hätte diese Art leichenschmaus gehasst. Sie wollte nur eine einfache Bestattung.
Umso schlichter Worte wählte er jetzt:l. Seine Stimme war so klar und kraftvoll, wie man es ihm nie zugetraut hätte.
"Die meisten Menschen glauben daran, die Zeit sei der Feind, der sie ihr ganzes Leben lang verfolgt. Lorainne de la Follye des Joux aber war anders als die meisten. Sie glaubte daran, die Zeit sei ihr Gefährte, von den Göttern gesandt, dazu bestimmt, sie auf ihrem Weg zu begleiten, daran zu erinnern, dass sie nicht bleibt und wenn sie geht, nicht wiederkehrt.
Alles was bleibt, sind die Spuren, die jeder Mensch auf dem Weg hinterlässt.
Die Art und Weise, und auch der Zeitpunkt, liegen in der Hand der Götter.
Wir können uns nur aussuchen, wie wir den Weg beschreiten. Das Ziel vor Augen, Hindernisse überwinden, manchmal kleine Umwege.
Wer aber kein Ziel hat, nicht für etwas sterben würde, der verdiene es nicht zu leben. Nach dieser Maxime lebte Lorainne de la Follye.
Und doch fürchtete sie den Tod, wie jeder Weise mann, der etwas hat, wofür es sich zu leben lohnt.
Am Ende des Weges wurde sie von ihrem Gefährten verlassen und ging allein in die Landen der Götter, wo sie bereits erwartet wird, von denen, die ihr vorausgegangen.
Je suis prest, ich bin bereit, Ist das Motto der la Follyes. Sie war stets bereit für ihre ideale zu sterben. Und darum sollten wir bereit sein, vom Kummer abzulassen, denn Verlust ist nicht nur Quell des Schmerzes, sondern war für sie oft auch Quell des trostes, des neuen.
Je suis prest".
Der letzte Satz klang wie ein kriegsgeheul, in dem die Menschen aus La Follye einstimmen.