Mina schlenderte zurück zum Lager. Sie war guter Dinge und freute sich auf die neue Reisegesellschaft. Andererseits fiel ihr es jetzt schon schwer, an den Abschied von Lorainne und ihrem Gefolge zu denken, denn sie hatte ihre neuen Freunde sehr lieb gewonnen. Dennoch spürte sie, dass es ihre Aufgabe war, sich an der Jagd auf Isiria zu beteiligen, vielleicht wurde ihr bei dieser Gelegenheit auch etwas deutlicher, was es mit ihren Empfindungen gegenüber Hexen auf sich hatte. Außerdem hatte der letzte Tag, die Zusammenstöße mit Merten und ihr Aushelfen als Zofe gezeigt, dass sie zwar meistens nett und freundlich war, aber doch nicht zum dienen gemacht. Ihre Stiefmutter konnte ein Lied davon singen. Sie war schon immer ein Sturkopf gewesen; sie konnte sehr zuvorkommend und folgsam sein, wenn sie es selbst für richtig hielt, konnte jedoch aufbrausend und hart sein, wenn sie sich gegängelt oder im Recht fühlte. Daher war es wohl besser, ein wenig Abstand zu gewinnen, um runterzukühlen und sich ihrer Position klar zu werden. In jedem Falle würde es sie stärker machen. Hoffentlich sah Lorainne das auch so.
Das Lager war verlassen und Mina begann, die Reste des Frühstücks zusammen zu sammeln. Sie würde die Vorratskiste überprüfen und zusehen, dass sie alles in ein paar Tagen ordentlich hinterlassen konnte.