Autor Thema: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien  (Gelesen 36256 mal)

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Offline Bran

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #165 am: 15. Apr 15, 23:36 »
Branwin war ebenfalls relativ entspannt. So entspannt wie man als Teilstimme eines Söldnerhaufens in einem unbefestigten Wirtshaus sein konnte. Er hatte sich schon seinen zweiten Grog gemischt und spürte langsam, dass die wärme in seinem Körper nicht nur von dem heißen Wasser im Grog herrrührte. Als nächstes würde er ein Wasser trinken. Die Gespräche um ihn herrum waren ruhig und entspannend sodass er herzhaft gähnte.
Mit dem Finger fuhr er über die Kerben und Kratzer in der alten Tischplatte und fragte sich woher diese wohl rührten.
Double Tap!!!

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #166 am: 17. Apr 15, 01:08 »
Vanions Kommentar zur dem schweren caldrischen Dialekt, der im Norden, in Firngard, gesprochen wurde, brachte sie zum Lachen, doch er hatte recht. Es war eine gute Übung für ihn.
"Alors, Ce ca! Tu et Benjen prendra cette de Savaric, ce que vous pouvez faire. Ressources.  Des hommes, des mercenaires et d´ argent. D'abord, le chevalier vert lui permettra ces points de suture et quand la peur vient autour...." sie angelte nach einem ihrer Stiefel. Plötzlich war dieser Raum klein, eng und stickig.
"tu va à la rescousse. Et puis, tu et le chevalier vert, vous voulez vous allier et apporter de l'espoir au peuple. Et on ne prend- il avec moi ensemble, parce que je suis devant tous les yeux à la Cour. Dans le moment venu,  tu prenes les bonnes décisions."
Sie schlüpfe wieder in ihre Stiefel, sie musste raus.
Ihre waren Zweifel gekommen- alles hörte sich so einfach an- zu einfach.
Was wenn er ums Leben kam? Was wenn Benjen ums Leben kam?
Würde sie diese beiden, oder Anders wirklich für La Follye opfern?
Sie dachte an ihr Testament, dass so vor einiger Zeit verfasst hatte. Es würde wohl noch ein Zusatz angefügt werden müssen, bevor sie endlich zur Tat schreiten würden.
"J'ai besoin d'air frais.  Dis- Benjen je voudrais lui parler, s'il vous plaît."
Damit verliess sie den Raum, hastete nach untern und durch den Schankraum.

Überlkeit überkam sie und etwas zog sich schmerzend eng um ihre Brust, so dass das Blut in den Ohren rauschte und sie kaum fähig war zu atmen.
Erst draußen legte sich die Panikattacke wieder.
 Egal, was Vanion gesagt hatte, sie wusste es besser. Ein dunkles Kapitel würde endlich zu Ende gehen und ein neuer Stern am Himmer strahlen. Doch sie wusste, dass es nicht ihr Stern war. Sollte ihr etwas passieren, war für Vanion und seine Cousine gesorgt, sie hatte alles veranlasst. Doch sie betete zu Alamar und Lavinia, dass es nicht soweit kommen würde.

Sie liess sich auf die Bank vor der Tür nieder und beruhigte sich allmählich wieder.
Welche Möglichkeiten hatten sie noch?

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #167 am: 17. Apr 15, 02:55 »
Benjen fühlte sich nicht mehr so jung und so versuchte er auch zu verhindern zu viel zu trinken. Trotz allem wollte er noch einen klaren Kopf bewahren können.
Er machte sich auf den Weg nach draußen, mittlerweile fühlte sich sein Krug mit Wasser und nicht mehr mit Bier.
Er brauchte ein wenig Abstand von dem Frieden der sie gerade umgab.

Als er die Tür nach draußen öffnete sah er Lorainne auf der Bank sitzen.
Soll ich ihr lieber Ruhe geben? Und sie ihrer Einsamkeit überlassen?
Es war etwas was ihn an früher erinnerte und so handelte er auch dem zum folge.
Vorsichtig näherte er sich. "Gibt es etwas was dir auf dem Herzen liegt? Oder brauchst du ein wenig Ruhe?"
"Ich kann auch wieder reingehen oder mir einen anderen Ort suchen."
Seine Augen strahlten sie an. Es tat gut sie zu sehen. Doch machte er sich Sorgen. Meist verhieß dieses Gesicht, dass ihr etwas auf der Seele lag.
Langsam ließ er sich auf der Bank neben ihr nieder.

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #168 am: 17. Apr 15, 07:19 »
Lorainne schaute überrascht auf. Sie war doch erst gerade selbst hier herausgekommen, wieso war er so schnell?
Dann dachte sie, wie sie panisch durch den Schankraum gestürmt war und dass das bestimmt nicht gerade unauffällig gewesen sein konnte.

Sie schaute zu ihm hoch und rückte ein wenig zur Seite, damit er Platz hatte und noch ein kleiner Abstand zwischen ihnen war.
Zur Sicherheit.
"Sur mon ame.. non. Probable dans mon coeur.." murmelte sie leise. lächelte aber schließlich.
"Freunde?" Der letzte Zusammenstoß zwischen ihnen hing noch in der Luft.
ODch sie fuhr schon fort:"Ich brauche Deine Hilfe, vielmehr.... wieviel Geld hast Du noch?"
Es war ihr anzusehen, dass es ihr nicht leicht fiel, ausgerechnet ihn um Hilfe zu fragen. Sie kam sich vor, als würde sie ihn um Geld anbetteln.
Sie Speisung der Armen in der Suppenküche des Laviniaklosters kam ihr in den Sinn und sie verzog das Gesicht.

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #169 am: 17. Apr 15, 07:22 »
Erstaunt blickte Benjen sie an.
"Du brauchst meine Hilfe?"
Er hätte nicht erwartet nach allem das sie so direkt zu ihm sein würde.

"Ich habe noch ein wenig Geld, worum geht es denn? Oder vielmehr wie viel brauchst du denn?"

Vertraut legte er ihr die Hand auf die Schulter.

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #170 am: 17. Apr 15, 07:32 »
"Wundert dich das?" missmutig stand sie auf.
Die Angst machte sich wieder in ihr breit. Was, wenn er ablehnte?

Doch als er sie fragte, wieviel sie brauchte, runzelte sie die Stirn.
"Wieviel hast Du denn?"
Sie befreite sich aus seinem Griff und stand auf.
"ir hatten seine Turnierkasse, aber davon ist nur noch ein mickriger Rest übrig, das meiste haben wir in LaFollye verteilt und ein wenig ist auch nach Roquefort gegangen, mit den besten Grüßen vom grünen Ritter. Für uns haben wir kaum etwas behalten und die Überfahrt musste bezahlt werden, die anderen Gasthäuser..."
Sie stoppte.
"Im Grunde bin ich pleite, Meist bürge ich nur mit meinem Namen und dem Versprechen, alles zurückzuzahlen, wenn La Follye wieder mit gehört. So auch bei den Äxten. Und du zahlst sie aus? Was, wenn sie mehr verlangen?"
Vorwurfsvoll schaute sie ihn an. Sie war ihm immer noch böse, dass er es hinter ihrem Rücken getan hatte.


Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #171 am: 17. Apr 15, 07:56 »
Als Lorainne hastig davonstolperte, schüttelte Vanion nur den Kopf. Wenig später, nachdem er Benjen Bescheid gesagt hatte, ging er in seine Kammer und ins Bett.
« Letzte Änderung: 17. Apr 15, 08:22 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #172 am: 17. Apr 15, 09:30 »
"Achso da liegt das Problem."
Sicher sie hatte derzeit kein Lehn keine Einnahmen, sie bestritt keine Turnier wo sie Gewinn erzielen könnte. Ihr Unterfangen war nicht günstig.

"Wie viel ich genau habe kann ich dir gerade gar nicht sagen, aber der Heimweg sollte für uns erstmal kein Problem sein."

Er kramte in seiner Taschen und gab Lorainne einen Kleinen Beutel.
Darin müssten glaube ich 2 Goldstücke, etwas Silber und Kupfer haben, überlegte er für sich. Ich denke es ist besser wenn sie das Geld aus ihrer eigenen Tasche zieht vor den anderen.
"Hier bitte ich denke das sollte dich in Stück weiterbringen"
"Ich glaube nicht das sie auf ein mal mehr verlangen, ich weis auch nicht wie viel deiner Schuld bei Ihnen jetzt abgeglichen ist?"

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #173 am: 17. Apr 15, 10:14 »
Lorainne zuckte nichtssagend mit den Schultern und schaute in den Beutel.
Als sie das Gold und Silber erspähte riss sie die Augen auf und zog die Münzen heraus. "Damit kann ich wenig machen. Gold kann niemand eintauschen, schon gar nicht in Engonien. Selbst beim Silber bin ich mir nicht sicher. Zudem will ich meine Schulden bei Dir nicht noch weiter in due Höhe treiben."

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #174 am: 17. Apr 15, 11:02 »
Benjen sah sie verständnislos an.

"In welcher Familie hat man Schulden untereinander?"
Ja sie ist eine stolze Frau das wusste er, und es wird sie schon genug Überwindung gekostet haben, dass sie dich überhaupt fragt.
Auch wenn ihre Art gerade nicht auf die pure Freunde bei Benjen stieß versuchte er verständnisvoll zu wirken.
" Es tut mir leid aber dort war die gängige Währung nun mal nicht Kupfer. Du hast mich um Hilfe gebeten und diese kann ich dir anbieten."
"Wenn das nicht das war was du erhofft hattest tut es mir leid."
"Ich kann dir nun mal nur das geben was ich zur Verfügung habe." 

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #175 am: 17. Apr 15, 11:26 »
"Da magst Du wohl recht haben." SIe zwang sich zu einem freundlicheren Gesichtsausdruck. "Merci."
Den Beutel verstaute sie in ihrer Tasche und liess sich wieder neben ihm auf der Bank nieder.
"Es gibt aber noch etwas, worüber wir reden müssen."
Lorainne machte eine Pause, da sie nicht so recht wusste, wie sie fortfahren sollte.
"Mein... Unser.. Vorhaben. Du nimmst den Platz meines Vaters ein, und Du wirst Vanion zur Seite stehen. Ich hingegen... ich meine, vermutlich wird das Ganze nicht gut ausgehen."
Da war sie wieder, die Angst. Aber jetzt, wo sie darüber sprach, wurde sie kleiner und machte Platz für eine Gewissheit.
"Ich bin ihm dann so nah, wie niemand sonst. Und sollte ich versuchen, ihn zu töten, dann wir er mich mit sich reißen. Machen wir uns doch nichts vor, wir werden Verluste haben. Freunde verlieren, vielleicht sogar Familie."
Jetzt schaute sie ihn an.
"Ich möchte Dich um etwas bitten. Was die Familie Roquefort betrifft."

Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #176 am: 17. Apr 15, 11:30 »
Im Schankraum lachte Beorn gerade lauthals über eine von Widukinds Anekdoten aus seiner Zeit im Handelshaus. Aber auch Beorn hatte die ein oder andere Geschichte auf Lager.
"Hab ich mal die Geschichte erzählt, wie wir zu unserem 'Familienwappen' gekommen sind? Nein? Also das war wohl so.
Mein Großvater war damals, übersetzt wäre das wohl sowas wie der erste Maat auf der Rabenschwinge, unserem Drachenboot.
Damals betrieben sie sozusagen aggresiven Handel. Irgendwann brachten sie den Kutter von einem niederen nostrianischen Adligen auf, der Kerl war wohl auf dem Weg in Richtung Havena. Nachdem der Frachtraum geplündert war, besuchten Hetmann Jurgen und mein Opa dann die Kapitänskajüte. Dort fanden sie jenen Adligen, der grade einige Hand voll Geschmeide in dei Taschen stopfte um sich damit aus dem Staub zu machen. Ausserdem hing 'So ein komisches Bild, mit nem schlild und löwen und sonem Kram', wie Opa Norbert sagte, an der Wand. Ihm gefiel es, also wollte er es mitnehmen, da hat der Nostrianer einen letzten Anflug von Ehrgefühl erlitten und wollte sich in den Weg stellen. 'Dann machen wir das wie Männer!' donnerte Norbert. 'Hetmann, gib dem Kerl ne Axt!' Aber statt seine eigene Skraja zu ziehen, hat Opa den Nostrianer einfach mit nem gut gezielten Kinnhaken niedergestreckt. Es heisst er hätte so fest zugeschlagen, dass sogar die Kindeskinder von dem Adligen noch mit ner deformierten Kauleiste geboren werden! Das Wohl! Das Wappen hat Großvater dann einfach mitgenommen. Aber der Skalde den sie dabeihatten hat ihm dann eingeredet, dass man die Sache erst offiziell machen müsste und dass dafür die Herolde zuständig seien. Und meinem Opa fiel natürlich nix besseres ein, als kurz nach einem Rittertournier ne Reisegruppe zu überfallen, dem dazugehörigen Herold ein Messer an die Kehle zu halten und ihn zu zwingen ihm nen Wisch auszustellen, dass er jetzt ein Wappen besitze. Und weil er grad dabei war, hat er dann das Wappen nochmal umgestaltet. Hängt heute noch in unsrer Ottaskin über opas altem Sessel, das Wappen"
"Vorwärts, Männer! Auf dass man uns allen die Kehlen durchschneidet!"  -Pratchett

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #177 am: 17. Apr 15, 11:36 »
Er blickte sie an "um was möchtest du mich bitte?"

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #178 am: 17. Apr 15, 11:40 »
"Savaric hat eine Tochter, Leah. Ich war bei Ihrer Geburt dabei und habe ihrer Mutter das Versprechen gegeben, mich um sie zu kümmern, als wäre es meine eigene. Und das werde ich. Sollte mir etwas zustoßen- und das halte ich für wahrscheinlich- dann wird sie mich beerben. Vanion als ihr nächster Verandter sollte ihr Vormund sein. Ich möchte, dass sie wie eine La Follye erzogen wird. Aber jemand muss ihm zu Seite stehen, falls ich es nicht mehr kann. Wirst Du das tun?"

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #179 am: 17. Apr 15, 12:36 »
Unruhig warf sich Vanion in seinem Bett hin und her. So recht einschlafen konnte er nicht, er war einfach nicht müde genug - und seine Hüfte hielt ihn wach. Wie er sich auch drehte oder wendete, einen angenehmen Platz gab es nicht, sobald das Gewicht auf der mittlerweile abgeheilten Wunde lag. Es war ihm beim Reiten aufgefallen, dass bei falschen Bewegungen ein dumpfer Schmerz entstand.

Seufzend schlug er die Decke beiseite. Nackt, wie er war, stellt er sich an das kleine Fenster seiner Kammer und sah in die Nacht hinaus.

Seltsam, wo das Leben einen hinschlägt. Zu solchen Uhrzeiten fühlte der Knappe sich immer etwas philosphisch. Vermutlich tat das jeder, wenn er in einen klaren Nachthimmel starrte. Plötzlich drang lautes Lachen aus dem Schrankraum an sein Ohr. Die anderen schienen noch auf zu sein, und die Stimmung schien wirklich locker zu sein. Kurz überlegte er, ob er sich wieder hinlegen solle, doch dann warf er sich ein paar Klamotten über und stapfte zurück in den Schankraum.
« Letzte Änderung: 17. Apr 15, 14:24 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de