Elja ist ähnlich ihrer Mutter eine Göttin des Wissens und des Lernens. Doch wo es Aine alleine um die persönliche Entwicklung ohne Betrachten von Ethik und Moral geht, leitet Elja die Menschen dazu an, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen, den Menschen zu Helfen und sie zu schützen.
Elja bedeutet nicht nur Wissen, sondern auch Weisheit, dieses Wissen richtig zu verwenden und manchmal auch zu entscheiden, welches Wissen den Menschen nicht zugänglich gemacht werden sollte. Auch wenn viele deshalb Elja für eine Göttin der Gelehrten halten, so verschließt sie sich in keiner Weise dem einfachen Volk.
Sie sieht es ganz im Gegenteil als wichtig an, dass auch diese an ihren Gaben Teil haben und jenes Wissen mit ihnen geteilt wird, dass ihnen hilft und nützlich für sie ist. Auch sieht sie es als Pflicht der Weisen und Gebildeten an, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nicht nur zum eigenen Wohl zu nutzen, sondern sie auch dazu einzusetzen, dem Volk ein Vorbild zu sein und es in eine gute Zukunft zu führen.
Geschichte der Kirche
Der genaue Entstehungszeitpunkt einer unabhängigen Kirche Eljas liegen im Dunkel der Jahrhunderte verborgen, sicher ist nur, dass die Anhänger Eljas und die ihrer Mutter Aines bereits Jahrhunderte vor Jeldriks Erscheinen und der Gründung Engoniens begannen, getrennte Wege zu gehen.
Durch Jeldriks Kaisererhebung durch das Sechs-Götter-Pantheon wurde die Kirche Eljas jedoch in ihrer selbstständigen Entwicklung stark beeinträchtigt, gerade weil sie sich mit Szivar bewusst und aktiv gegen einen der Götter des Sechs-Bundes stellten, in weiten Teilen der Bevölkerung wurden Elja und ihre Priester als Teil beziehungsweise Strömung in der Ainekirche aufgefasst, teilweise wurden beide Gottheiten sogar als eine Entität betrachtet (eine Sichtweise, die sich in weiten Teilen Silvanaias bis heute gehalten hat und sich dort nur langsam ändert).
Eine von Aine unabhängige Verehrung Eljas fand nur an sehr wenigen, für den Glauben wichtigen Orten in Engonien statt. Dies war einer der Gründe, warum die Kirche Eljas über viele Jahrhunderte keine engere Struktur ausbildete sondern die Priester losen Kontakt mit einander pflegten, aber ein jeder nur Elja selbst verpflichtet war.
Entwicklung der letzten Jahre
Mit dem Ausbruch des Bürgerkrieges und dem beginnenden Zerfall des Sechs-Götter-Bundes änderte sich die Situation der Kirche schlagartig. Der Krieg sorgte nicht nur für ein Gefühl der Enttäuschung in Teilen der Bevölkerung gegenüber den sechs ‚großen‘ Gottheiten und so für die Möglichkeit, sich Endlich aus dem Schatten der Ainekirche zu lösen, er brachte auch den Tod manches gelehrten Menschen und den Brand so mancher Bibliothek mit sich, Wissensverluste die die Eljapriester geschworen hatten zu verhindern.
Zum ersten Mal seit Jahrhunderten sammelten sich die Priester Eljas nahezu vollständig zu einem Konklave um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei kristallisierten sich sehr schnell zwei Fraktionen innerhalb der Kirche heraus. Ein kleiner Teil wollte weiter den alten Vorgehensweisen und Traditionen folgen und nur einen engeren Kontakt zum gegenseitigen Wissensaustausch anstreben, der weitaus größere Teil wünschte sich jedoch eine vollständige und umfassende Reformierung der Kirche hin zu einem engeren, strukturierteren und gemeinschaftlicheren Verbund. Um den vollständigen Bruch beider Fraktionen miteinander zu verhindern und um der Geschichte der Kirche Respekt zu zollen wurde deshalb der ‚Orden zur Bewahrung des Wissens zu Eljas Ehren‘ (Ordo Defensoris Scientiae ad Eljae Gloriam) gegründet, der sich genau nach diesen Wünschen der Mehrheit organisieren sollte.
Die Tatsache, dass kaum mehr zwei von zehn Priestern heute nicht dem Orden angehören und der Orden in weiten Teilender Bevölkerung mit der Eljakirche im Ganzen gleichgesetzt wird führt bei Mitgliedern beider Fraktionen immer wieder zu Belustigung. Unabhängig davon arbeiten beide Fraktionen aktiv daran, den Glauben an Elja den Menschen in allen engonischen Reichen näher zu bringen und die Szivarsverehrung zurück zu drängen und finden dabei vor allem in den niederen städtischen Bevölkerungsschichten, denen sie einen Grundstock an Bildung nahebringen, aber vor allem auch unter mundanen gelehrten Menschen besonders in den kriegsgebeutelten Gebieten bereitwillige Zustimmung.
Grundprinzipien
Eljas Grundprinzipien sind leicht beschrieben, aber nicht ganz so leicht verstanden. Ihren Anhängern geht es generell darum, Wissen zu sammeln und zu verbreiten. Allerdings ist nicht jedes Wissen für jeden Menschen gedacht, manches Wissen sollten sogar nur die wenigsten Menschen je erlangen und somit gehört auch das Streben nach der Weisheit, unterscheiden zu können, welches Wissen wem zugänglich gemacht werden soll, zu ihren Prinzipien.
Außerdem trägt sie ihren Dienern auf, Wissen zu beschützen und zu bewahren, was vor allem das Verhindern von Zerstörung von Büchern und Schriften, aber auch von Artefakten beinhaltet, und jene zu jagen und zu bekämpfen, die Wissen zum Bösen missbrauchen, was vor allem Schwarzmagier, aber auch Betrüger und dergleichen umfasst.
Wichtige Tempel, Orte und Persönlichkeiten
Der wichtigste Ort der Kirche ist das – heute zum Orden gehörende aber jedem Eljapriester offen stehende – Kloster Eljasfried, am Fuß der nordwestlichen Ausläufer des Himmelsgebirges gelegen. Es wurde an der Stelle errichtet, an der sich angeblich Elja einst ihrem ersten Priester offenbarte.
Ein weiteres wichtiges Heiligtum ist der kleine Samarra-Schrein, direkt an der Steilküste im heutigen Grenzgebiet von Andarra und Middenfelz gelegen.
Darüber hinaus verfügt die Eljakirche über einige, größtenteils neuere Tempel, vor allem in nahezu allen größeren Städten Engoniens gelegen (nicht jedoch in Engonia und in Uld, wo sie in beiden Fällen in zu großem Widerspruch zur Szivarsverehrung stehen) und eine Vielzahl von Schreinen, die großteils keinen festen betreuenden Priester haben sondern von den reisenden Priestern gepflegt werden.
Wichtige Heilige
Samarra, keine Priesterin Eljas, sondern eigentlich nur eine Akoluthin der Kirche, opferte der Legende nach ihr Leben, als sie einem kleinen Dorf im nördlichen Engonien half, sich gegen die Unterdrückung durch einen finsteren Magier zu wehren. An dem Ort wo sie gefallen sein soll steht heute ein Schrein, eines der wichtigsten Heiligtümer der Kirche.
Hemarion war der erste einer Hand voll Novizen Aines, denen sich Elja kurz vor dem Zeitpunkt ihrer Weihe offenbarte und die sie zu ihren Priestern erhob. An dem Ort, wo er seine Vision von Elja hatte, steht heute das Kloster Eljasfried.
Wichtige Feiertage
Tag der Schrift – 10. Tag im 5. Zyklus des Jahreslaufs: Die Entdeckung der Schrift und des Niederlegens von Wissen wird als Geburtsstunde der Gelehrtenschaft gefeiert. Oft werden wichtige Werke bei der Erstellung etwas verzögert um genau an diesem Tag die letzte Seite zu vollenden.
Tag der Erkenntnis – 17. Tag im 3. Zyklus des Jahreslaufs: Der Tag an dem Sich Elja ihrem ersten Priester offenbart haben soll ist der höchste Feiertag der Kirche.
Allgemeine Gebete
Die Eljakirche kennt kaum bis keine fest ausformulierten Gebete. Von einem Menschen, der zu Elja betet, erwartet die Göttin die Fähigkeit, seine Wünsche, Bitten und Gedanken in eigene angemessene Worte fassen zu können.
Praktiken, Opfer, Farben und Symbole
Die Riten und Gebete der Eljakirche sind meistens eher ruhig, schlicht und zurückhaltend geprägt, oft enthalten sie Lesungen aus religiösen Texten oder die Erzählung und Sinndeutung von Fabeln.
Als Opfergaben werden oft besonders schöne, sorgfältig erstellte Abschriften, in seltenen Fällen auch eigens dafür gefertigte mechanische oder magische Artefakte der Opferflamme übergeben. Diese Opfer müssen immer zu diesem Zweck erstellt worden sein, ein Original, noch dazu ein Unikat, zu opfern und dadurch zu zerstören ist Elja ein Greuel.
Bei Farbe und Symbolik unterscheiden Sich Orden und Kirche ein wenig. Während innerhalb der Kirche keine festen Farben vorgeschrieben sind, aber meist helle und im zeremoniellen Fall immer weiße Kleidung getragen wird, die mit blau akzentuiert wird, hat der Orden Primärfarbe blau mit weißen Ergänzungen und schwarzen Akzenten zu seinem Farbbild erwählt und erwartet von seinem Mitgliedern, dass dieser Farbwahl auch weitgehend entsprochen wird.
Das Symbol der Eljakirche selbst ist ein geöffnetes Buch, dessen linke Seite mit einem Siegel versehen ist, während die rechte beschrieben ist, Der Orden verwendet einen Fuchskopf, der eine Schriftrolle im Maul trägt, als Erkennungsmerkmal.
Organisationsstruktur
Die Kirche Eljas ist recht lose strukturiert, Novizen sind den sie betreuenden Priestern verpflichtet, Priester nur sich selbst und ihrer Göttin. Man trifft sich in unregelmäßigen Abständen zufällig an Schreinen und Tempeln und einmal im Jahr um den Tag der Erkenntnis herum im Kloster Eljasfried um Wissen, Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen.
Der Orden ist hierarchischer aufgebaut. Zwar sind die Priester auch hier in religiösen Dingen zuerst ihrer Göttin und dann den Ordensmeistern verpflichtet sind, so muss sich jedes Mitglied in weltlichen Belangen den Regularien und Vorschriften des Ordens beziehungsweise der höher gestellten Priestern unterordnen. Ordensmitglieder auf Reisen sind dazu angehalten, zumindest kurze Reiseberichte zu schreiben und regelmäßig zum Tag der Erkenntnis der Klosterbibliothek zukommen zu lassen. Außerdem wird eine regelmäßige Anwesenheit im Kloster ebenfalls vorausgesetzt.