Beschreibung der Markgrafschaft Ahrnburg
Die Markgrafschaft Ahrnburg Ahrnburg liegt im tiefsten Südosten innerhalb der Grenzen des heutigen Caldrien. Die Markgrafschaft wird nun von ihrer Hoheit Markgräfin Isolde von Ahrnburg regiert, da in den vergangenen Jahren sowohl ihr Gatte Gerald als auch ihr einziger Thronerbe Tristian verstorben sind – letzterer heldenhaft für die Sache des Lichts und im Sinne Alamars gegen die dämonischen Dunkelelfen.
Die Markgrafschaft Ahrnburg hat ihren Namen von der Ahrn, dem größten Fluss der Markgrafschaft und einer uralten Feste, die auf einer felsigen Insel umspült von eben diesem Fluss liegt und schon bei der Besiedelung durch die Ur-Caldrier hier vorgefunden wurde. Diese Feste ist der Sitz des Grafengeschlechts und am Fuße der mächtigen Burg erstreckt sich die Stadt, die ebenfalls den Namen Ahrnburg trägt. Die Markgrafschaft Ahrnburg liegt an der Grenze zur Provinz Tangara, durch die Mark führt die wichtigste Handelsstraße von Tangara nach Caldrien. Die Möglichkeit Zölle und Steuer auf diese Route zu erheben erklärt auch den großen Wohlstand der Mark. Der östliche Teil der Markgrafschaft wird direkt vom Grafengeschlecht verwaltet, hier fließt die Ahrn von Norden nach Süden und mündet in die unheimlichen Gewässer von Tiors Faust. Auf diesem Gebiet liegt auch der historienreiche, zur Stadt angewachsene Ort Barebury mit dem großen Alamartempel, der auch zugleich der Sitz der Inquisition der Alamarkirche ist. Die Baronien Luskan und Bregen liegen westlich angrenzend jeweils im Norden und Süden und sind in großen Teilen von einem dichten Wald, bekannt als der Finstergrün, bedeckt. Die Baronien Schlichtenfelz und Ottenstein sind die westlichsten Baronien der Markgrafschaft und liegen auch jeweils im Norden und Süden zueinander. Der verstorbene Markgraf Tristian von Ahrnburg siedelte mit seinem letzten Willen die Bruderschaft der zwei Monde in der Baronie Schlichtenfelz bei der alten Feste Drakensruh an und erhob ihren Glauben zu einem der anerkannten Religionen Ahrnburgs. Die Baronie Ottenstein mit ihrer Hauptstadt Antaron wiederum ist berühmt für die Academia zu Antaron, die zu den bekanntesten und größten in ganz Engonien zählt.
Geschichte Ahrnburgs
Die Grafschaft Ahrnburg wird auch schon in Schriften vor dem großen Bruderkrieg erwähnt, doch fanden der gesamte Adel und der Großteil des ahrnburgschen Heeres im großen Bruderkrieg den Tod.
In diesen ersten Jahren nach dem großen Bruderkrieg lebten die Bauern und Bürger Ahrnburgs in Anarchie. Man kümmerte sich nur um das eigene Überleben, Fremde und was in der Fremde geschah waren den Menschen gleichgültig. In diesen Zeiten zogen marodierende Orkhorden durch Engonien und plünderten und verwüsteten alles, was sie finden konnten. In diesen schwierigen Zeiten gab es nur wenige Menschen, die ihren Mitmenschen Hilfsbereitschaft und Güte entgegenbrachten. Einer davon war der Bauer Hermann, der im großen Bruderkrieg als Soldat gedient hatte und damals bis auf seine jüngste Tochter seine gesamte Familie an die Besatzer verlor und der im Dorf Barebury lebte. Keiner weiß warum, doch statt sich zu grämen behandelte Hermann alle Hilfsbedürftigen und Bauern in Barebury wie seine eigene Familie, half und nährte sie so gut es ihm möglich war. Doch dieses vermeintliche Glück sollte nicht lange andauern. Irgendwann kamen die Orks unter Führung von Gronk, dem Schlaukopf, nach Ahrnburg. Die Orks unter Gronk setzten für Orks unerwartete Taktiken an und überraschten die wehrlosen Bauern in Barebury. Sie entführten viele Menschen, darunter auch die letzte Tochter Hermanns. Während viele Bauern die Orks ziehen lassen wollte sammelte Hermann alle kräftigen jungen Männer um sich und nahm die Verfolgung auf, um die Entführten zu retten. Fast drei Dutzend Tage verfolgten sie die Orks, die ihnen immer wieder geschickt entgingen, nicht wenige Männer Hermanns fanden in diesten Tagen den Tod durch Erschöpfung oder Pfeilen der Orks. Im übrigen Caldrien sprach sich diese Verfolgungsjagd um Hermann und seinen Mannen rum, um diese Zeit muss auch Kaiser Jeldrik diese Gerüchte von Hermann vernommen haben. Endlich hatten die Männer um Hermann das befestigte Orklager auf einem Hügel gefunden. In der Mittagsstunde begann Hermann den Angriff, doch die Orks verteidigten sich unter der der Anleitung von Gronk Schlaukopf ungewöhnlich koordiniert. Hermann erkannte dies jedoch sehr früh und streckte Gronk mit einer Wurfaxt nieder, woraufhin die Verteidigung der Orks zusammenbrach und alle Orks erschlagen werden konnten. Nach der Schlacht stellte sich heraus, dass die Verluste auch unter den Menschen hoch waren und nur noch wenige der Entführte überlebt hatten. Unter den Toten war auch die Tochter Hermanns. Als Hermann die Toten dort oben auf dem Hügel liegen sah ergriff ihn große Reue, denn auch Orkfrauen- und Kinder waren unter den Toten, und er erkannte, dass sie, wenn auch primitiv, den Menschen glichen. Als er dann begann auch für die Orks Löcher auszuheben, um sie neben den eigenen Toten zu begraben, hielten die anderen Menschen Hermann für verrückt. Und in der Tat begrub er ohne Unterbrechung die Toten beider Seiten nebeneinander. Am Schluss blieben nur noch Hermanns vier treuesten Gefährten bei ihm und halfen ihm bei diesem grausigen Werk. Zu dieser Zeit kam auch Kaiser Jeldrik an den Ort des Geschehens, geleitet von den Hinweisen der Bauern und zurückkehrenden Männer. Er stieg alleine den Hügel hinauf und beobachtet schweigend die fünf Männer, die Menschen und Orks Seite an Seite begruben. Plötzlich nahm auch Jeldrik eine Schaufel und halb ihnen dabei. Worüber Jeldrik, Hermann und seine vier Gefährten sprachen, ist nicht überliefert. Es ist jedoch bekannt, dass Jeldrik Hermann und seine vier Gefährten in seine Dienste nahm und diese ihn in den folgenden Jahren treu begleiteten. Als im Lande endlich Frieden herrschte benötigte Ahrnburg wieder einen neuen Grafen und Jeldrik entschied, dass Hermann der Beginn des neuen Grafengeschlechtes sein sollte. Der frisch gekührte Graf Hermann von Ahrnburg wiederum ernannte seine vier treuen Gefährten zu den Baronen von Schlichtenfelz, Ottenheim, Luskan und Bregen.
In diesen Jahren lebte die Grafschaft Ahrnburg wieder auf, denn der Graf und die Barone waren gerechte Herrscher. Die Alamarkirche ließ in Barebury sogar einen großen Tempel zu Ehren Alamars errichten. Doch nach Jeldriks plötzlichem Verschwinden wurde es im engonischen Kaiserreich wieder unruhig. Die Bürger Südcaldriens fühlten sich unrecht behandelt und forderten die Unabhängigkeit als eigene Provinz mit dem Namen Tangara. Der caldrische König wollte dies nicht gewähren und so kam es zum ersten Bürgerkrieg Engoniens nach Jeldrik. Da Ahrnburg direkt an den rebellierenden Südteilen Caldriens grenzte erhob der König das Land des Grafen zur Mark – von nun an sollte Ahrnburg für immer eine Markgrafschaft sein.
Glücklicherweise währte der Krieg nicht lange und Tangara erhielt die Unabhängigkeit. Seit dem lebten die Ahrnburger glücklich und in Frieden – bis zum Ausbruch des 2. Brüderkriegs…
Helden aus Ahrnburg
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Hegen von Burghorst
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Ralf von Krähenbroich
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Tannjew von Wiesenquell
Der Tod des Markgrafen Tristian
Meine Wenigkeit, Avernius von Barbury, reisender Gelehrter und Diener der weisen Goettin Aine, schreibe hier nieder die Ereignisse der Schlacht der Kinder des Lichts gegen die Wesen der Finsternis, allen voran der dunklen Elben, die geschlagen wurde im Sueden der Mittellande von der vereinigten Armee von Grenzbrueck, Engonien, Condra und vielerlei anderen Laendern, wie sie mir zu Ohren kamen am Hofe des Grafengeschlechtes derer von Ahrnburg in der Provincia Caldria, berichtet von Tannjew von Wiesenquell, dem ersten Ritter des verschollenen Markgrafen Tristian von Ahrnburg:
Nun, jetzt wo ich mich von meinen Wunden und Strapazen erholt habe, moechte ich ausfuehrlicher von den schicksalhaften Tagen berichten, die sich am Ende zu einem Sieg fuer das Licht wandelten. Alles begann damit, dass Fuerst Tassilo von Grenzbrueck mit einer gerade mal hundert Mann starken Truppe den Hauptfeldzug verliess. Gegen Abend meldeten die Spaeher eine verlassene Burg und wir eilten zu eben dieser, wollten wir doch noch vor Einbruch der Dunkelheit diesen strategisch guenstigen Ort besetzen. Doch bevor wir die Burg erreichten hoerten wir schon lautes Groelen – Ork Geschrei. Dieses feige Pack zog sich sofort hinters Tor zurück, als es uns erblickte – rein lassen wollte es uns aber nicht. Die Grenzbruecker Kanonen wurden in Position gebracht und nach etwa fuenf bis zehn Minuten Dauerfeuer wurde das Burgtor schließlich aus den Angeln gerissen. Langsam rueckten wir vor. Alles sah gut fuer uns aus, doch dann rueckten die Maechte der Finsternis mit einer neuen, feigen Waffe heraus: Ploetzlich stand nämlich ein rattenähnliches Wesen in der vordersten Reihe, es hatte ein seltsames Rohr in den Händen, aus dem mit einem Male Flammen zueckten und unsere braven Streiter erfassten. Auch ich wurde von diesem unheiligen Feuer beruehrt, mein Schild verkohlte am Rande und meine Brust wurde durch die gluehende Kette versengt. Die Erstuermung der Burg konnte ich so nur noch aus den hinteren Reihen beobachten, wo ich versorgt worden bin. Der Markgraf von Ahrnburg war so guetig mir eine seiner heilenden Salben zu ueberlassen. Letztendlich stürmten wir also auf den Burghof – das feige Orkenpack zog sich jaulend und um Gnade flehend durch ein seltsames Tor zurueck, gerade mal breit genug um einen kräftigen Mann passieren zu lassen. Doch wer auch immer das Tor passierte fuehlte sich ploetzlich krank und schwaechlich, von allen Kraeften verlassen. Finstere Magie war das gewiss, dorthin konnten wir diese Monster nicht verfolgen. Wir sicherten das Tor, damit das Ork Park keine Ausfaelle wagen konnte und erkundeten erst einmal die Burg. Es gab eine Taverne in einem alten Scheunengebaeude, seltsamerweise befanden sich darin auch drei Schankmaiden – hier ließen sich direkt allerlei Mannen nieder. Auf der anderen Seite des Burghofes befand sich das eigentliche Burgebaeude mit einem inneren Burghof. Das Burgebaeude musste aber erst gesaeubert werden, angeblich wurden dort nämlich Drow gesichtet. Nun brach in gewisser Weise das Chaos aus, denn keiner uebernahm das Oberkommando. Jeder tat was er wollte. Die einen soffen wie die Loecher in der Taverne, die anderen unterhielten sich über seltsame Dinge, aber Wachen oder ähnliches – sowas sah ich nicht. So konnte es auch nicht lange dauern bis die Orks einen Ausfall wagten. Ueberrascht wie wir waren stuermten alle in Sicherheit. Die einen auf den inneren Burghof, die anderen in die Taverne. Dorthin mussten auch der Markgraf Tristian von Ahrnburg und ich uns zurueckziehen. Von dort konnten wir mit Entsetzen beobachten, wie ein unsäglicher Daemon den Burghof betrat. Wer ihn traf erlitt selber schwere Wunden, egal ob die Waffe gesegnet war oder nicht – der Daemon war folglich unangreifbar. Langsam naeherten er und die Orks sich der Taverne. Ich meinte in ihren Reihen auch Drow gesehen zu haben, nur war ich mir zu dem Zeitpunkt dessen nicht so gewiss. Schnell schlossen wir das Tor der Scheune und verbarrikadierten es – und warteten ab, denn was sich draußen abspielte konnten wir nicht erkennen. Zu diesem Zeitpunkt verlor ich auch den Markgrafen von Ahrnburg. Eben noch war er an meiner Seite, mit einem Male war er verschwunden. Mein neu gewonnener Freund Sir Johann und ich warteten, doch der Markgraf tauchte nicht auf. Draußen verstummte unterdessen das Kriegsgeheul und wir wagten, die Scheune zu oeffnen – natuerlich mit erhobenen Waffen. Der Burghof war wieder im Besitz der Maechte des Lichtes, Jeldrik sei Dank. Nun machte ich mich auf die Such nach Tristian, dem Markgrafen, aber keine Spur von ihm, bis wir hinter dem Tavernengebaeude, nahe dem Burgtor, einen Fetzen seines Wappenrockes und eine groessere Blutlache fanden… ich sollte meinen guten Freund nie wieder sehen. Zu diesem Zeitpunkt stellte ich erst wirklich fest, in welcher Gefahr wir uns alle befanden. Mindestens zehn Mann hatten schon ihr Leben ausgehaucht, und bei Allamar, es sollten bis zu unserem Sieg noch viel mehr werden. Nun lies Fuerst Tassilo das erste mal ein Fuenkchen seiner vielgeruehmten Fuehrungsqualitaeten erblicken, er rief naemlich eine Versammlung der Kommandanten in der Taverne ein. Da ich der hoechstrangige engonische Vertreter war gesellte ich mich dazu. Die Nachrichten war nicht sehr rosig. Eine Zaehlung ergab, dass wir ingesamt nur drei Männer in unseren Reihen hatten, die auf magischem oder klerikalem Wege der Heilung faehig waren – hinzu kam noch, dass drei weitere magisch Begabte, die sich mit der Erforschung irgendwelcher Pergamenten, die wir in der Burg fanden, zur Zeit in der Hand der Dunkelelfen befanden. Ein gefangener Ork berichtete noch ein wenig, aber viel war nicht aus ihm heraus zu holen. Bevor wir aber irgendwelche Entscheidungen oder gar Pläne treffen konnte erhob sich Fuerst Tassilo und verließ die Runde, worauf sich kurz danach die gesamte Versammlung aufloeste. Einigkeit im Lager des Lichts – sowas gab es eigentlich nicht. Die Nacht war erstaunlicherweise sehr ruhig. Man konnte stets die Drow und Orks an Ausfaellen gegen uns hindern, zumal wir auch unerwartet Unterstuetzung bekamen, denn bei einem groesseren Ausfall der dunklen Maechte eilte uns ein Engel zur Hilfe, der die Orks und Drow schnell in die Flucht schlug. Die erste Tageshaelfte des naechsten Tages war sehr ruhig, sowohl auf der dunklen als auch auf der Seite des Lichts. Doch irgendwann nach Mittag wurden die Orks und Drow mutiger, sie wagten einen Ausfall nach dem anderen. Bei einem waren einige Orks und Drow in den Wald entkommen und ein Trupp von ungefähr zehn Mann lief hinterher. Die Scharmuetzel auf dem Burghof gingen weiter, und als wieder einige Drow in den Wald entkamen schickte Fuerst Tassilo einen Trupp von seltsamen Wesen, die unter seinem Kommando standen, fuenfzehn an der Zahl, hinterher. Auch diese kamen nicht wieder. Als eine halbe Stunde spaeter ein junges Bauernmaedchen kreischend in die Burg gerannt kam und irgendwas von einem Dunkelelfenritual im Walde berichtete schickte Fuerst Tassilo noch sieben Grenzbrücker in den Wald – er zerpflueckte regelrecht unsere Truppen. Mittlerweile waren wir so wenige, dass wir einen grossen Ausfall der Orks und Dunkelelfen nicht haetten aufhalten koennen, denn die dreissig Mann im Walde fehlten unserer Kampfkraft und auf die „Hueter der Taverne“, wie ich die mir unbekannten Krieger abfällig nennen moechte, die staendig in der Taverne sassen und den Rest fuer unser aller Leib und Leben kaempfen liessen, konnten wir uns eh nicht verlassen. So griffen wir auf eine List zurück. An einer Stelle, die die Orks und Drow nicht einsehen konnten, machten wir eine Menge Laerm, schlugen auf die Schilder, riefen Kommandos und versuchten so den Eindruck zu erwecken, dass wir unsere Truppen für einen Angriff auf die boesen Maechte sammelten. Fast eine Stunde hielt unsere List, doch dann entdeckte ein wagemutiger Ork, dass wir sie nur hereingelegt hatten. Sofort sammelten sie die Orks und Drow dann auch zum Angriff und wir zogen uns schnell in den inneren Burghof zurueck. Mit den Kanonen der Grenzbruecker wollten wir unsere Haut moeglichst teuer verkaufen. Es kam mehrmals zum Schlagabtausch, ein richtiger Kampf wurde jedoch nicht entfesselt. Irgendwann entschieden wir uns dann zum Gegenangriff und genau zum selben Augenblicke, Jeldrik sei Dank, stürmten auch die Tavernenbesetzer zum Angriff gegen die Orks und Drow. Fuer diese muss es ausgesehen haben wie ein gut koordinierter und geplanter Angriff und schnell zogen sie sich zurueck. Im selben Augenblick tauchte auch wieder der Engel auf – fuer mich ein Zeichen, dass die Goetter uns Beistand geleistet haben. Nun leckten wir unsere Wunden, die Drow und Orks wohl ebenso. Gluecklicherweise traf auch etwas Verstaerkung ein, unter anderem mein getreuer Waffenknecht Ralph. Es wurde langsam Abend und uns allen daemmerte, dass diese Nacht die Entscheidung ueber unser aller Leben oder Tod bringen wuerde. Den Grenzbrueckern gelang noch ein besondere Coup: Ihnen war eine Priesterin der Drow in die Hände gefallen. Doch statt das Monster zu toeten planten sie einen Austausch, da der grenzbruecksche Graf Philipp im Kerker der Drow gefangen gehalten wurde. Nach langer Zeit des Wartens kamen dann auch die Drow zum Ausgang ihres Tores und verhandelten lang und zaeh mit den Grenzbrueckern. Hinter den langen Verhandlungen vermutete ich eine List der Dunkelelfen, doch die Grenzbruecker liessen sich auf die Verzoegerungen ein. Schließlich brachten sie den schlimm zugerichteten Grafen Philipp heraus. Auf ein gemeinsames Kommando wurden beide Gefangenen nach vorne geschubst – die Drow schnitten dem Grafen im selben Augenblick die Kehle durch. Im darauf entstehenden Getuemmel geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Ein erneuter Kampf entbrannte, die Drow Priesterin wurde durch das Tor geschafft und mehrere Heiler stuerzten sich auf den Grafen, um noch sein Leben zu retten, was den Goettern sei Dank auch gelingen sollte. Dann erschien der Engel wieder und die Drow und Orks fluechteten. Diesmal verschwand der Engel aber nicht, er rief uns auf uns zu versammeln und sprach zu uns. Er berichtete, dass es gleich zu einer Entscheidungsschlacht zwischen Licht und Finsternis kommen würde. Er werde gegen den Daemon kämpfen, sobald es zu einer Entscheidung gekommen sei, haetten wir dann die Wahl: Bis zum Tode gegen die Wesen der Finsternis zu kaempfen oder durch ein magisches Tor nach Grenzbrueck zu fluechten, dass seine beiden aetherischen Begleiter erschaffen wuerden. Wir versammelten uns dann alle auf dem Burghof. Auch das Dunkelelfen- und Orkpack kam und baute sich auf der anderen Seite auf. Zwischen uns wurde Platz gelassen, und dort standen sich dann der Engel und der Dämon gegenueber. Und mit einem Male ging es los: Die Erde bebte, es blitze und donnerte, während die beiden uebernatuerlichen Wesen aufeinander einschlugen und sich schwere Wunden zufuegten. Doch trotz allem schienen weder der Engel noch der Daemon einen Vorteil zu erlangen. Hin und her ging es von einem Ende des Burghofes bis zum anderen, langsam naeherten sie sich einem magischen Tor, durch das sie im Kampfgetümmel auch hindurch tragen – das war das Zeichen fuer den Angriff. Laut bruellend stuermten unsere beiden Schlachtreihen aufeinander. Viel gibt es nicht zu erzaehlen, wie jeder weiss, der schon in so einer Schlachtreihe stand. Es war ein wildes Gemetzel und schon nach wenigen Minuten wateten wir durch das Blut von Menschen, Orks und Drow. Die dunkle Seite hatte den Vorteil der Magie und ihres Flammenwerfers, wovon sie auch immensen Gebrauch machten. Wir dagegen hatten die Grenzbruecker Kanonen. Zuerst schien es, dass keine der Seiten gewinnen wuerde, doch dann wendete sich das Blatt zu unserem Gunsten, den Goettern sei Dank. Als die Drow dies erkannten versuchten sie durch ihr magisches Tor zu fluechten, aber nur wenigen gelang die Flucht. So noch zusaetzlich geschwaecht und ungeordnet waren sie dann letzten Endes ein leichter Gegner fuer unsere organisierten Krieger. Leider konnte ich nicht bis zuletzte mitkämpfen – mein Schild wurde durch schwarze Magie zertruemmert und an meinem rechten Arm musste ich mehrere schwere Wunden einstecken, bis ich mein Schwert kaum noch halten konnte. Das Schwert in der linken Hand haltend verstärkte ich unsere schwache linke Flanke, um den Feinden den Eindruck zu vermitteln, sie sei staerker als sie tatsaechlich war, und schon kurz darauf war alles vorbei, dann hatte auch der letzte Drow sein unheiliges Leben ausgehaucht. Wir waren siegreich! Aber fuer welchen Preis…
Avernius von Barbury 02. Cordovan im Jahre 253 n.J., Ahrnburg