Francois

Als Yves Lioncoeur zum Baron von Goldbach ernannt wurde stand dort, wo heute Burg Goldbach steht,
eine bescheidene Motte und eine simple Verteidigungsanlage aus Palisaden. Die Umstände seiner
Erhebung in den erblichen Adel waren außergewöhnlich gewesen und hatten seine Chancen von den
Südcaldriern akzeptiert zu werden nahezu zu Nichte gemacht. Gleichzeitig waren seine nördlichen
Verwandten in unzähligen Fehden zersplittert, so dass dauerhafte Allianzen schwer zu finden waren.
In dieser unruhigen und von Scharmützeln geprägten Zeit begann Yves Männer um sich zu scharen um
seine Macht konsolidieren zu können. Er machte dabei wenig Aufhebens darüber wo genau die Männer
herkamen und was sie vorher getan haben, wichtig war nur wie sie sich in ihrer neuen Stellung verhielten.
Einer der ersten Männer war Folker, ein einfacher Kriegsknecht aus der Gegend die wir heute Oscrogne
nennen.
Er war auf der Suche nach einem Flecken Land in den Süden gekommen und hatte beschlossen sich bei
Yves zu verdingen um Geld zu verdienen. Es dauerte nicht lange und die beiden Männer entwickelten
einen gegenseitigen Respekt, so dass der Gedanke Goldbach zu Gunsten eines eigenen Hofs zu verlassen,
immer seltener wurde und mit Folkers Hochzeit schließlich verstummte.
Er wurde vom Baron zum Weibel seiner Garde ernannt und fand seine Erfüllung darin. Ihm wurden
Söhne und Töchter geboren und diese führten seinen Dienst weiter, als er in Tiors Arme gerufen wurde.
Folkers Familie fand im Dienst am Haus Goldbach ihre Bestimmung und füllte ihn über die Generationen
hinweg unbeirrt aus. Bis heute fungieren Söhne und auch Töchter aus Folkers Linie als Weibel der
goldbacher Garde.
Isabeau Lioncoeur die 1. von Goldbach, die Großmutter der aktuellen Baronin, regierte von 211 bis 252 n.
J.. Sie verbrauchte während dieser Zeit zwei Ehemänner, gebar 5 Kinder, schaffte Frieden unter ihren
Rittern und mit den nördlichen Cousins und baute Burg Goldbach zu ihrer aktuellen Größe um.
Sie regierte mit eiserner Hand und war mitunter recht ruchlos. Dies kam der Baronie zu Gute, sorgte aber
dafür, dass echte Freunde und Vertraute rar gesät waren.
Eine dieser wenigen Vertrauten war Othar, der Weibel ihrer Garde. Er stammte aus Folkers Linie und
hatte sich bereits früh für ein Leben in der Garde entschieden. Mit 25 Jahren übernahm er den Posten des
Weibels von seinem Vater und führte ihn treu über die nächsten 30 Jahre aus. Zwischen ihm und der
Baronin war eine echte Freundschaft entstanden und Isabeau vertraute ihm blind.
245 n. J. wurde er in einem Kampf schwer verwundet und starb kurz darauf am Wundfieber. Die Baronin
war untröstlich und trauerte lange um ihren Freund. Der Posten des Weibels ging an Othar ́s Sohn Brix
über, der sich redlich bemühte in seine Fußstapfen zu treten. Zwischen ihm und der Baronin gab es
gegenseitigen Respekt, aber niemals mehr.
Als Isabeau 252 n. J. starb wurde ihr Erstgeborener Emile Baron von Goldbach.
Er und Brix schätzten sich und arbeiteten gut zusammen. Emile selbst hatte bereits jahrelang die
Vertretung seiner Mutter in Donnerheim übernommen, aber ihm selbst war es nur 4 kurze Jahre lang
vergönnt selber zu herrschen, bevor Lavinia ihn mit nur knapp 40 Jahren zu sich rief. 256 n. J. wurde
schließlich die aktuelle Baronin gekrönt und bestätigte Brix in seinem Amt. Nach nur kurzer Zeit bat er
jedoch aus seinen Verpflichtungen entlassen zu werden und schlug seinen Sohn Francois als Nachfolger
vor, was von der Baronin akzeptiert wurde.
Francois hat zwei oberste Grundsätze: Disziplin und Loyalität. Jeder darf sich mal „etwas leisten“ und
erhält sicher eine zweite Chance, aber wer gegen die Baronin ist, der ist gegen ihn…
Er hat vor vielen Jahren in der Garde zu Goldbach angefangen und sich vom Gardisten hochgedient.
Er ist ein eher ruhiger, verschlossener Charakter, der den Abstand zu den Mannschaften hält, aber
jederzeit ein Ohr für sie hat und für sie einsteht. Und so knurrig wie alle sagen ist er eigentlich
garnicht.Unbestätigten Gerüchten nach kann er auch lachen.
Vor dem Frühstück, und hierbei ist Kaffee der wichtigste Bestandteil, ist er mit Vorsicht zu geniessen.
Es gibt für ihn immer zwei Varianten: das Buch und das Feld. Das eine liest sich immer gut, muss aber
nicht immer funktionieren.