Eponine de Chiragan stammt aus einer Nebenlinie des Hauses Merdrinac.
Als eher unbedeutende Nebenlinie fehlte den Eltern nach der Ausstattung des Bruders das nötige
Kleingeld, um Eponinen als Hofdame in Goldbach unterzubringen, weshalb sie zunächst eine
standesgemäße Erziehung in einem Laviniakloster erhielt. Im Kloster stürzte sich das Mädchen zwar mit
Eifer auf die alten Schriften, allerdings erreichte sie nie der Ruf der Göttin nach höheren klerikalen
Weihen, weshalb Eponine entschied, ihre Kenntnisse in einer weltlichen Anstellung zu erweitern. Die
letzten Jahre hatte sie eine Anstellung als Gouvernante und teilweise private Sekretärin bei einer
wohlhabenden Kaufmannswitwe in Fanada inne, die, wie Eponine ein wenig amüsiert anmerken könnte
„wohl geglaubt hat, Adel sei etwas, was auf ihre Kinder abfärbt.“ Aber es kann ja nicht schaden, wenn
das Mädchen weiß, wie sie einen Baron anzusprechen hat.
Nachdem die Kinder ihrer Obhut entwachsen waren, kehrte Eponine nach Goldbach zurück, wo sie durch
ein glückliches Zusammentreffen mit der Garde in einem Gasthaus nicht weit von Uld (dem gackernden
Pfau) die Möglichkeit bekam, sich als Scriptorin in Goldbach zu verdienen.