Harpyie

Von der Harpyie: nichts ist wiedernatuerlicher als eine Harpyie. Halb Frau, halb Greif und wirren Verstandes sind diese Ausgeburten der schwarzen Magie. Ein schreckliches Ritual musz es sein, wenn diese Gestalten der bemitleidenswerten Frau und des Vogels miteinander verschmolzen werden; und es bleibe dahingestellt, wer von den beiden Das Glueck hat, bei dieser Procedere sein Leben lassen zu duerfen. Im Finsterkamm und in anderen Gebirgen gib es ganze Scharen von Harpyien, so dasz man vermuten musz, dasz sie nicht nur von finsteren Gesellen erschaffen werden, sondern sich ueberdies auch vermehren koennen. Harpyien kann man nie trauen – sie haben einen so wirren Verstand, dasz sie vollkommen unberechenbar sind. Einmal scheinen sie gewillt Hilfe zu geben, ein anderes Mal greifen sie wie wild an. Auch kommt es vor, dasz sie sich von einem auf den anderen Moment von zwei ganz verschiedenen Seiten zeigen. Es ist wohl der Wahnsinn ihres Schoepfers, der sich in ihnen wiederfindet.

Aus dem Buch der Schlange der Hesindegeweihten Tsaiane Halbermut