Tagebuch Annabelle

Zweite Woche im 13ten Mond des Jahres 1245

Liebes Tagebuch ich habe dir schon so lange nicht mehr geschrieben, aber jetzt brauche ich unbedingt jemandem mit dem ich mein Glück teilen kann. Gestern kam ein Aine Priester in unser Dorf und ich habe am Abend wohl noch gesehen wie Papa mit ihm geredet hat. Heute morgen dann hat mich Vater nicht wie sonst mit den anderen Mädchen in den Wald geschickt sondern ich sollte zu Hause bleiben. Schnell wurde mir dann auch gesagt warum, denn der Prister Airik, sollte wohl kommen um mit mir zu reden. Er kam dann kurz vor Mittag und stellte mir viele merkwürdige Fragen und gab mir Rätsel auf, die ich lösen sollte. Nachher unterhielten wir uns noch über die Göttin und da hat er auch wieder jede Menge Fragen gestellt. Ohne zu sagen was er eigentlich wollte ist er dann wieder weg und ich hab gesehen wie er im Dorf auch noch weiter herumgefragt hat wer mich sonst kenne und etwas über mich zu berichten wüsste. Papa war richtig enttäuscht als er wegging und schickte mich zu den Köhlern in den Wald um von ihnen seine Axt wiederzuholen, die er dem Raurik geliehen hatte. Als ich dann zurückkam hat er mich freudenstrahlend empfangen und mich in die Arme genommen und gesagt ich wäre von dem Priester auserwählt worden und ich solle Priesterin der Herrin werden. Da hats bei mir nen Sprung getan und ich hab mich so gefreut und Abends ist dann auch der Priester vorbeigekommen und Mama hat Kohlrabi und Kraut gemacht und zwei Hühner hats auch gegeben. Airik ist dann wieder zum Dorfältesten gegangen und hat bei ihm geschlafen und ich sollte mich jetzt eigentlich auch ausruhen, weil Vater gesagt hat die Reise nach Tailon Orikos würde ganz schrecklich lang werden. Aber ich bin viel zu aufgeregt, deswegen hab ich mich zum Kamin geschlichen und wollt dir noch schreiben bevor die Scheite im Feuer ausgehen und es zu dunkel ist. Ich bin ja so aufgeregt und auch ein wenig traurig, dass ich schon morgen los muß und mich von allen verabschieden muß und so, aber Airik hat gesagt, dass ich schon bald zurück kann um sie zu besuchen. Also schlaf gut mein liebes Tagebuch morgen wir ein langer Tag für uns.

Dritte Woche des 13ten Mondes des Jahres 1245

Liebes Tagebuch, wir sind nun schon drei Tage unterwegs und noch immer nicht in Tailon Orikos angekommen. Mittlerweile werden wir von Schuman und Kerima begleitet. Das sind beides große starke Krieger mit Schwertern aus glänzendem Messing und Speeren, die wirklich gefährlich aussehen. Ich hab Angst vor ihnen, obwohl sie eigentlich ganz nett sind. Sie sprechen nur nicht viel, aber vor Airik haben sie sehr viel Respekt und behandeln ihn sehr höflich. Sie waren auch öfters Jagen und haben Hasen oder Fasane mitgebracht und wir hatte immer was zu Essen, obwohl wir alles Brot das wir von zu Hause mitgenommen haben schon längst aufgegessen haben. Kerima hat dann immer das Essen gemacht und ich hab gefragt warum ich das nicht machen soll und dann hat Airik gemeint das ich so was in Zukunft nicht mehr bräuchte und auch gar nicht machen dürfe, weil ich mich ganz darauf konzentrieren soll was mir die Herrin zuteil werden lässt. Das hat mich schon ein wenig verwundert, weil ich ja immer gedacht habe ich würde Heiraten und mich um das Haus und die Kinder kümmern. Aber dann hat Airik gesagt das ich gar nicht heiraten dürfe, weil ich nur Aine mein ganzes Leben schenken solle.

Vierte Woche des 13ten Mondes des Jahres 1245

Wir sind in der Tempelstadt angekommen und sie ist riesig. Ich bin so überwältigt von der Schönheit das ich sogar ganz vergessen hab wie aufgeregt ich war. Riesige steinerne Mauern schützen die Stadt vor der Wildnis ringsum und wir sind durch die gewaltigen bronzebeschlagenen Tore hineingegangen und drinnen waren überall Menschen und Häuser zehnmal so groß wie unseres daheim und alle vollständig aus Stein gebaut und ihre Dächer waren gedeckt mit dünnen roten oder schwarzen Steinen, nicht mit Reisig. Und die Tempel sie waren gigantisch mächtige Säulen wuchsen höher als zwei Große Männer hoch sind in der Himmel und tragen Dächer aus Marmor so weiß wie die Wolken. Die Straßen sind mit Steinen gepflastert und die Schuhe und die Fuhrwerke klappern auf ihnen wenn sie vorbeiziehen. Airik hat sich ganz viel Zeit genommen mir alles zu zeigen, die Bibliothek, die Werkstatt das Himmelsrohr und die vier Wegsteine die an den Ecken der Stadt stehen. Er hat mir die Wachen auf den Mauern gezeigt und wie sie finster nach draußen gucken allzeit bereit uns zu schützen egal was da kommen möge. Dann sind wir in eins von den Steinhäusern gegangen, wo ganz viele Zimmer waren und Airik hat mir eins von denen gezeigt und gesagt hier würde ich wohnen. Das Zimmer ist so groß wie unser halbes Haus und es hat einen Tisch und zwei Stühle und ein Bett. Ein richtiges Bett aus feinem Holz und gefüttert und mit einem weißen Laken bespannt. Und es hat ein Fenster ein Fenster von dem ich genau die Mauer sehen kann und gerade noch die Füße der Wachen, wenn eine vorbeigeht, ich wünschte nur die Mauer wäre nicht so hoch, dann könnte ich drübergucken und nach draußen. Airki hat gesagt ich solle mich ausruhen nach der langen Reise und ich bin auch wirklich müde, doch vorher will ich dir trotzdem noch schreiben was ich alles gesehen habe, obwohl es viel zu viel ist um es alles niederzuschreiben, obwohl ich auf dem Tisch viele Kerzen und auch Federn und Tinte gefunden habe. Aber ich bin jetzt wirklich müde und werde schlafen gehen, obwohl ich schon so gespannt bin was morgen alles passieren wird, denn Airik hat mir gesagt, dass man mich zum Priester Hagiat bringen wird, der sich um alle Novizen kümmert und er hat mir auch gesagt, dass ich dann die anderen Novizen kennen lernen werde. Aber ich will für heute Abend Schluß machen bevor mich noch jemand sieht und tadelt, dass wäre ja schrecklich schon am ersten Tag. Ich bin gespannt ob ich unter den anderen Freunde finde oder vielleicht sogar jemanden den ich schon kenne, also gute Nacht.

Vierte Woche des 13ten Mondes des Jahres 1245

Heute bin ich schon ganz früh aufgestanden und es hat auch nicht lange gedauert bis der Priester Airik gekommen ist um mich abzuholen. Wir haben vorher noch in einem großen Raum im gleichen Haus gegessen und wir wurden von einem jungen Mädchen bedient, was uns Milch und Honig und weißes weiches Brot gebracht hat. Dann sind wir los und Airik hat mich zu Priester Hagiat gebracht. Da waren auch noch eine anderes Mädchen Aileene und ein Junge Salix die wurde auch beide jeweils von einem Priester dahingebracht. Also wir trafen uns da in der großen Bibliothek und Hagiat hat uns dann mitgenommen in einen kleineren Raum, wo nicht so viele Leute waren und wo wir reden konnten. Dann sind die anderen Priester und Airik gegangen und Vater Hagiat hat uns viel erzählt, von der Göttin und der Stadt und der Welt in der wir leben. Dann sollten wir alle von uns erzählen und Aileene hat angefangen. Sie kommt aus der Sippe der Norngarder, das sind eigentlich schon gar keine Andarrianer mehr, sondern schon fast Caldrier. Also sie leben auch in Caldrien, also im Ursprünglichen, nicht im Imperium und haben sogar eine Ritterburg und so. Aber sie sagt sie kommt aus einem kleinen Dorf im Sumpf, wo es nicht wirklich schön ist und außer Torf gibt es da auch nicht viel, deswegen ist es gar nicht so schlimm das sie von da weg ist sagt sie. Sie ist ganz eifrig der Göttin dienen zu wollen hat sie gesagt, weil sie immer Träume hätte und die sie immer so traurig machen würden, aber das sie manchmal Sachen sieht bevor sie geschehen. Da hat der heilige Vater gesagt das wäre eine ganz wichtige und seltene Gabe und das sie hier in Tailon Orikos lernen werde damit umzugehen. Dann hat Salix angefangen zu erzählen und er hat gesagt er käme aus einem Kleinen Dorf nicht weit von hier. Er wäre auch wie die meisten hier vom Stamme der Ipek und wäre schon seit seiner frühesten Kindheit von einer weisen Frau im Dorf in der Kunst der Magie und der Hellsicht und der Wahrsagerei unterwiesen worden. Aber das die Frau auch immer gesagt hätte er seih zu Höherem auserkoren und das sie die Heiligen der Aine aufgesucht hätte, damit sich diese der Gaben annehmen würden und ihn unterweisen würden, wenn ihre Weisheit am Ende wäre. Und so ist er dann schließlich hier hin gekommen. Dann war schließlich ich dran zu erzählen und ich war ganz eingeschüchtert ich hatte ja keine Kräfte oder Träume oder sonst eine besondere Gabe. Ich bin ja nur wie alle anderen Mädchen in meinem Dorf hab ich gesagt und dann haben die beiden anderen laut gelacht und ich hab mich geschämt das ich so unbedeutend bin. Da aber hat sie der Vater Hagiat gescholten sie sollen nicht lachen und dann haben die beiden mich ganz böse angesehen, weil sie wegen mir Ärger bekommen haben. Vater Hagiat hat dann gesagt, das jeder etwas ganz besonderes wäre und das die Göttin uns alle mit ihren Gaben segnen würde und das sie nur anderes zu Tage treten würden. Er hat wohl versucht mich zu beruhigen, aber irgendwie hat er eine so strenge und entrückte Art, ich weiß nicht ich mag ihn einfach nicht und deshalb hab ich mich auch nicht besser gefühlt als er das gesagt hat. Dann hat er weiter erzählt was nun auf uns zukommen würde und was wir in der nächsten Zeit lernen werden und so weiter, aber so genau hab ich da schon gar nicht mehr zugehört, weil ich am liebsten laut geweint hätte. Der Tag wurde furchtbar lang und der Vater erzählte immer mehr und schwafelte rum und kam vom Hölzchen aufs Stöckchen und so weiter und so fort. Und als er uns endlich entlassen hat bin ich so schnell wie möglich raus gelaufen in die Straßen, aber ich wusste nicht so recht wo ich langsollte und dann bin ich immer weiter rumgelaufen und hab angefangen zu weinen und bin dann schließlich auf den Treppenstufen eines Hauses hingesessen und hab einfach nur weitergeweint und kam mir so alleine und verlassen von in der großen Stadt. Aber ich hatte mich dummerweise auf die Stufen von der Kaserne gesetzt, wo die Krieger drin wohnten und es hat auch gar nicht lang gedauert bis ich von einem angeschnauzt wurde was ich denn machen würde und das ich hier nicht rumsitzen solle. Aber als er dann gesehen hat das ich weinte hat er sich sofort entschuldigt, ich glaube er hat zuerst gedacht er wäre daran Schuld gewesen. Es war ein junger Bursche mit warmen dunklen großen Augen, der so gar nicht böse und brutal aussah wie die anderen. Er hat sich zu mir hingesetzt und gefragt was denn los sei und da ists dann einfach aus mir herausgesprudelt und ich hab ihm erzählt wie einsam ich doch wäre und das ich überhaupt nicht wissen würde warum ich hier sei und so weiter. Ich hab zuerst gedacht er wollte mich trösten, aber er hatte einfach nur gesagt, dass er auch keine Antwort auf die Fragen habe, aber er hat gesagt er wolle mir zeigen was ihn immer getröstet hat als er neu in Tailon Orikos war. Dann sind wir zu Stadtmauer gegangen und wir sind beide an einer Ecke der Mauer, dort wo einer der Wegsteine steht hinaufgeklettert und haben uns auf die Brüstung gesetzt. Wie haben hinausgesehen auf die paar Felder vor der Stadt und auf die Wälder hundert Schritt entfernt. Dann hat er gesagt auch wenn wir der Göttin Aine dienen würden wären wir doch alle Andarrianer und Geschöpfe der Natur. In einer Stadt eingesperrt zu sein mit so vielen fremden Menschen ist gegen unsere Natur und da ist es nur normal ist davor Angst zu haben. Und ich hab hinausgesehen und hab mir vorgestellt ich würde mein Zuhause sehen können und mein Dorf und Mama und Papa auf dem Feld. Da gings mir wieder besser auch wenn ich leicht geschaudert hab als ich zurück in die Stadt geschaut hab. Ich hab Risav, denn so hieß der Stammeskrieger, dann gebeichtet das ich Angst vor der Stadt hab und ich wäre ja auserwählt Aine zu dienen, aber das ich mich beim Anblick der Natur von Nadurias Schöpfung, die ja die schlimmste Wiedersacharin unserer Herrin ist viel wohler fühle. Aber da sagte er, mit mehr Weisheit in der Stimme als ich es jeh bei einem der Priester gehört habe, dass ich mich nach meiner Familie und meinem Dorf gesehnt habe und nicht nach der Wildnis. Es sagte Naduria die Teufelin habe damit überhaupt nichts zu tun. Das ich Gefühle habe sein normal und das egal was die Priester mir sagen würden ich immer daran denken solle, das Gefühle zwar nicht logisch sind und nicht von der Vernunft geleitet werden, aber manchmal mehr Wissen beinhalten als noch in den dicksten Büchern der heiligen Bibliothek. Wir saßen so noch eine ganze Weile da und dann ging irgendwann die Sonne unter und tauchte die Stadtmauern in ein dunkles warmes Abendrot. Risav sagt er müsse nun Gehen und die Wache Übernehmen und das er eh schon zu spät dran wäre und wahrscheinlich Ärger bekommen würde. Aber er sagte mir noch zum Abschied ich solle mich nicht fürchten und wenn ich denken würde ich wäre zu allein, dann würde ich immer wissen das ich zumindest einen Freund haben würde zu dem ich immer gehen könnte. Als ich dann zurück zu meinem Zimmer gegangen bin hat da auch schon Airik auf mich gewartet und hat mich sofort bestürmt wo ich denn gewesen wäre und das er sich Sorgen gemacht hätte und das ich nie und unter gar keinen Umständen die Stadt verlassen dürfe, außer es wären Krieger dabei. Da hab ich dann von dem Unterricht mit Vater Hagiat erzählt und hab ihn gefragt warum er mich auserwählt hätte, obwohl ich doch keine besondere Fähigkeit hätte. Da hat er gelacht der Pater Airik, aber er hat mich nicht ausgelacht, sondern es war ein warmes Lachen von so viel Herzenswärme wie ich es bei ihm noch nicht bemerkt hab, die ganze Zeit nicht und dann hat er gesagt ich hätte die größte Gabe von allen, ich wäre von der Göttin mit der Kraft der Magie beschenkt worden. Da hats mich umgehauen und ich hab mich erst mal setzen müssen, und zuerst hab ich’s dem Pater auch gar nicht geglaubt. Aber er hat gesagt er sei sich absolut sicher. Ich wüsste es zwar nicht, aber in meinem Dorf hätte ich Unterbewusst einen mächtigen Schutzgeist beschworen und ihn all die Jahre mir meiner Kraft genährt und ihn die Liebe zu meiner Familie und den anderen Bewohnern im Dorf spüren lassen. Dieser Dorfgeist hat uns all die Jahre beschützt, vor den Caldrischen Protectoren, vor Räubern und wilden Monstern. Und das sei es was er sofort gespürt habe, als er ins Dorf kam und deshalb habe er mich quasi auch direkt mitgenommen, denn normalerweise würde es immer sehr lange dauern bis sich ein Priester für einen Novizen entschieden habe und es würde viele Prüfungen erfordern. Da war ich sprachlos und es war grad rechzeitig, dass das Mädchen, was uns am Morgen schon bedient hatte klopfte und fragte ob wir noch ein Abendbrot wollten, weil sonst würde sie alles wegräumen. Ich sagte danken zu und glücklich nicht mehr über so viele wichtige Sachen reden zu müssen hab ich mich aus das Essen im Speisesaal gestürzt und Pater Airik hat nur lächelnd zugesehen. Während ich am Essen war ist ein Akolyth gekommen und hat Airik geholt und ich war wieder alleine, aber es hat mir nichts ausgemacht, denn ich hab als ich fertig war alles direkt niedergeschrieben, was ich diesen Tag erlebt hab und ja ich denke jetzt wird ich mal schlafen gehen, also liebes Tagebuch gute Nacht.

Vierte Woche des 13ten Mondes des Jahres 1245

Hallo du heute Abend komm ich nicht lange zum Schreiben, ich hab den ganzen Tag bei Pater Hagiat gelernt und bin auch schon richtig müde, aber ich versprech dir wenn ich wieder viel Zeit hab schreib ich wieder so viel wie gestern.

Erster Tag der ersten Woche des ersten Mondes des Jahres 1246

Hallo liebes Tagebuch ich habs vorgestern nicht geschafft zu schreiben und auch gestern am letzten Tag im Jahr nicht, aber ich war ja auch feiern. Weißt du eigentlich feiern die hier in der Stadt nicht den Mittsommer, weil es zu Ehren Aines keine Feiern gibt, sondern nur langweilige Prozessionen und Riten und Rituale aber die Bediensteten feiern wie die Leute bei uns im Dorf. Erst hab ich gedacht es würde ja gar nichts passieren, vor allem weil Pater Hagiat gesagt hat es wäre in Tailon Orikos verboten die Feste Nadurias zu feiern. Aber dann hab ich auf dem Weg in meine Kammer den Krieger getroffen, Risav, der der mir den Sonnenuntergang gezeigt hat. Und ich wollte mit ihm sprechen und ihm dafür danken das er mich getröstet hat, aber er meint er wäre in Eile, weil er noch die Lampen zum Fest bringen müsse. Und als ich ihm sagte das doch hier nirgends gefeiert wurde hat er mich mit rausgenommen, ja aus der Stadt in den Wald. Ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher was mich da geritten hat und wie ich so mutig oder so dumm sein konnte mitzugehen, obwohl mir es Airik ja verboten hatte. Aber ich bin mitgegangen zu einer Lichtung im Wald wo sie überall Lampen aufgehängt hatte, wie die die Risav dabei hatte. Und sie hatten zu Essen und zu Trinken und da waren Barden die Instrumente spielten und es wurde getanzt gelacht und gesungen und das Neue Jahr wurde willkommen geheißen. Ich hab mit Airik getanzt und er hat mit noch andere Leute vorgestellt, meistens Bedienstete oder Stammeskrieger. Ich war anscheinen die einzige Klerikale dort, aber das hat mich nicht weiter gestört. Risav und ich haben dann auch noch lang bis spät in die Nacht hinein auf einem alten Baumstumpf an der Lichtung gesessen. Es sagte es wäre sein Lieblingsplatz und das er oft hier hinkommen würde weil er die Ruhe so leibt. Und da hab ich mich bei ihm dann bedankt das er mir so viel Trost gespendet hat und mich jetzt auch noch auf das Fest mitgenommen hätte. Aber er meinte nur das er das gerne machen würde für so einen tollen Menschen wie mich, da ist mir dann ganz heiß im Gesicht geworden und plötzlich wollte ich irgendwie nicht mehr mit ihm alleine auf dem Baum sitzen und bin dann schnell aufgestanden und wieder zu den anderen, aber zum Glück ist er ja hinterher gekommen. Nachher hab ich mich dann ganz leise wieder zurück in mein Zimmer geschlichen und bin sofort eingeschlafen, ohne dir noch zu schreiben, obwohl so viel passiert ist. Am nächsten Morgen bin ich dann von dem Dienstmädchen geweckt worden und bin dann auch zu spät zum Unterricht gekommen und war die ganze Zeit so müde das ich mich nicht konzentrieren konnte. Ich glaube Hagiat hat mich ziemlich oft getadelt, aber wie oft genau das weiß ich einfach nicht mehr. Fast wäre ich jetzt wieder direkt schlafen gegangen, ich bin ja so Müde, aber ich hab dir ja versprochen dir alles wichtige zu erzählen, also jetzt muß ich aber, gute Nacht du.